GROßBARTLOFF


Erarbeitung:

Staatliche Regelschule Küllstedt Poststraße 6 37359 Küllstedt Telefon: 036075/62235


1306 erstmals urkundlich genannt (als "Bardoff " ) 1551 Bau des Kirchenturmes 1601 1.Volksschule in Großbartloff 1640 das Dorf brannte fast völlig nieder 1680 Valentin Degenhardt begründete in Großbartloff die Wollweberei 1700 erstmals taucht in einer Urfremde der volle Ortsname auf ("Groß-Bartloff ") 1875-80 Bau der Eisenbahnstrecke Leinefelde - Eschwege (" Kanonen - Bahn ") 1894 Eröffnung des Eisenbahnhaltepunkts 1902 erste Wasserleitung im Kreis 1949-52 Bau der Schule (1. Schulenbau nach dem Krieg im Kreis) (1997 Schließung )


Woher das Dorf Großbartloff seinen Namen hat

Den Namen des im Tale der Lutter gelegenen Dorfes Großbartloff weiß der Volksmund so zu deuten: Als das Dorf erbaut wurde, errichtete man der größeren Sicherheit halber an der südlichen Dorfseite ein steinernes Tor, wobei der angesehenste Mann des Ortes namens Großbart die Aufsicht führte. Während des Bauens war schon des öfteren die Rede davon gewesen, welchen Namen man dem fertigen Dorf geben wollte. Man konnte sich lange nicht einigen, bis ein kleines Vorkommnis den Ausschlag gab. Eines Tages, als die Mauern eifrig auf dem an dem steinernen Tore errichteten hohen Gerüst arbeiteten, entfiel einem Maurer plötzlich ein schwerer Stein. Erschreckt rief der dem untenstehenden Aufseher zu: „Großbart, lof!" (lof = lauf). Dieser konnte noch schnell genug zur Seite springen, und war gerettet. Als dies Geschehnis im Dorfe bekannt wurde, machte ein Bewohner den Vorschlag, den Warnungsruf des Maurers dem Dorfe als Namen zu geben. Der Vorschlag fand Beifall, und so erhielt das Dorf den Namen Großbartlof, woraus später Großbartloff wurde. Doch gibt es noch eine andere Erklärung des Namens. Danach soll er herrühren von Bartelshof, d. i. Hof eines Bartel oder Bartholomäus, des ersten Bewohner des Ortes. Derselbe soll zwei Höfe gehabt haben: einen großen hier und einen kleinen in dem jetzigen Dorf Kleinbartloff.

Weitere Dorfsagen


Auf der Hüttstede soll früher ein Dorf gestanden haben. Alle 100 Jahre soll man in der Neujahrsnacht der Jahrhundertwende nach Schlag 12 Uhr die Glocken dort läuten hören. 1900 sind auch einige Leute deswegen hingepilgert. Ob sie aber wirklich etwas gehört haben? In den Felsenklüften des steilen Klusberges sollen sich hiesige Dorfbewohner in ihrer Angst und Not mit den notwendigen Habseligkeiten und ihrem letztem Vieh verborgen haben, vor den raubenden Schweden; noch heute heißt es „Heisens Kämmerlein". In des „Härzchens" Telle des Schimberges sollen sich in den Freiheitskriegen Deserteure aufgehalten haben aus hiesigem Orte. Des Nachts sind sie in das Dorf geschlichen und haben sich Nahrung geholt. Wurde aber das Dorf von Gandarmen abgesucht, so mußten die Angehörigen ihnen Nachts die Speisen bringen. Auf dem Uhlenstein, der früher Uhmenstein hieß, soll im Mittelalter großer Markttag für die ganze Umgegend abgehalten worden sein. Später jedoch soll es verlegt worden sein auf den Backsplan beim hiesigen Gemeindebackhause. Frau Hulle (oder Frau Holle) kommt um Uhlenstein, wenn die Kinder nicht schlafen wollen, so wurde noch immer den Kindern vorgesagt. Frau Hulle schüttelt das Federbett, wenn es schneit. Der Klusborn (oder Gläserner) soll die kleinen Kinder hervorbringen, man muß nur zur rechten Zeit ein Zuckerstückchen hineinwefen.

(aus Chronik Großbartloff, N. Görich 1925)


Das Dorf liegt 280m ü. NN etwa 16km südlich von Heiligenstadt . Die umliegenden Berge (Höhen zwischen 430 und 470 m ) umschließen die zwei engen Talschluchten : das Wolfental und das Luttertal . Die wasserreiche Lutter trieb in der Vergangenheit 7 Mühlen an . Der Wasserreichtum des Luttertals ermöglicht die Versorgungen von 14 Eichsfeldorten mit Trinkwasser .



Sehenswürdigkeiten


guterhaltene und restaurierte Fachwerkbauten 2 steinerne Hoftore aus dem 16 . Jh. 8 m hoher Wasserfall der Lutter Denkmal des Begründers der eichsfeldischen Wollweberei (Valentin Degenhardt ) Wanderwege


Fernwanderweg Harz - Eichsfeld - Thüringer Wald (188 km ) Wanderweg Sommerstein - Lengenfeld / St. (43 km ) Wanderweg Heiligenstadt - Wendehausen (65 km ) Wanderweg Großbartloff - Wilbich - Lengenfeld / St. (12 km ) Festkalender


Patronatsfest Peter und Paul ( kleine Kirmes ) Große Kirmes ( Oktober ) Karneval - Veranstaltungen mit Rosenmontagsumzug Wappen

Schild geteilt von Rot über Silber; oben ein schwebender bedachter silberner Torbogen mit Mauer, im Torbogen ein sechsspeichiges silbernes Rad; unten je drei stilisierte schrägrechte und schräglinke grüne Wacholderblätter, belegt mit zwei und darüber einer schwarzen Wacholderbeere mit je drei dreieckigen Blütenblättern.

Großbartloff führt in seinem Wappen oben die symbolische Darstellung eines rundbogigen Bauernhoftores in einer Steinmauer. In Verbindung mit dem silbernen Sechsspeichenrad innerhalb des Torbogens wird versinnbildlicht, daß die Gemeinde jahrhundertelang zum Verwaltungsbereich des Kurstaates Mainz gehörte und acht unter dem Schutz des Erzbistums stehende freie Bauernhöfe mit einem Tor nach Mainzer Vorbild besaß. Unten im Wappen verweisen stilisierte Wacholderbeeren auf den mundartlichen Spitznamen "Wacholderknippel" für die Bewohner der Ansiedlung, welcher durch die reichhaltigen Wacholdervorkommen in der Umgebung und die Verwertung der Frucht durch die Ortsansässigen als Heilmittel entstand.